Welche Inseln gibt es an der Ostsee und welche Besonderheiten weisen sie auf?
Die Ostsee, auch baltisches Meer genannt, ist ein großes Binnenmeer in Europa, an welches zahlreiche Länder grenzen – Finnland, Schweden, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Russland und auch Deutschland. Dementsprechend viele Ostseeinseln gibt es; selbst Expertenmeinungen gehen über die genaue Anzahl auseinander.
Die bekanntesten deutschen Ostseeinseln sind Rügen, Hiddensee und Fehmarn; alle drei Inseln sind beliebte Urlaubsziele. Rügen als größte deutsche Insel und auch als Sonneninsel bekannt, ist bei Urlaubern vor allem wegen ihrer einmalig schönen Landschaft und den hier befindlichen Kreidefelsen ein Traumziel.
Auch traumhafte Sandstrände und eine beeindruckende Bäderarchitektur findet der Urlauber auf der Insel Rügen. Wahrzeichen der Insel Rügen ist neben den berühmten Kreidefelsen das Kap Arkona, nördlichster Punkt der Insel, an dem man zwei alte Leuchttürme besichtigen kann und einen traumhaften Blick auf die Ostsee hat. Ebenfalls absolut sehenswert ist die Jaromarsburg; heute steht von ihr allerdings nur noch der Burgwall.
Die Rügenbahn bringt die Urlauber zum Kap Arkona, jedoch weitaus interessanter ist der „Rasende Roland“, eine sehr beliebte Sehenswürdigkeit dieser schönen Ostseeinsel. Diese Schmalspurbahn dampft bereits seit knapp 100 Jahren über die Insel.
Die Nachbarinsel Hiddensee ist vor allem für ruhesuchende Menschen ein Muß; Autos fahren auf der gesamten Insel nicht und man kann die kleine Insel bequem an einem Tag zu Fuß erkunden.
Hauptsaison auf allen deutschen Ostseeinseln sind die Sommermonate Juni bis August, wobei auch ein Spaziergang im Herbst oder Winter an stürmischer See durchaus seinen Reiz hat.Die wohl bedeutendste Inselwelt der Ostsee besitzt Finnland mit mehr als 80.000 Inseln.
Die zu Schweden gehörende Insel Gotland, auf der noch eine eigene Sprache, das Gutnische gesprochen wird, ist gleichzeitig die zweitgrößte Insel im gesamten Ostseeraum. Besonders der Artenreichtum auf dieser schwedischen Insel ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt: Urlauber werden vor allem von den prachtvollen Orchideen, aber auch von der beeindruckenden Vogelwelt, begeistert sein. Durch das hier vorherrschende milde Klima ist die Insel hauptsächlich bei Wanderern und Fahrradfahrern beliebt.
Aber auch kulturell interessierten Touristen bietet Gotland einiges:
Besonders hervorzuheben ist die mittelalterliche Stadt Visby; im August findet hier jährlich ein riesiges Mittelalterfestival statt. Nicht weit von Visby entfernt befindet sich die aus dem Kinderbuch und -film „Pippi Langstrumpf“ bekannte „Villa Kunterbunt“.
Neben Gotland und einer weiteren Insel Öland befinden sich an der schwedischen Küste noch unzählige so genannte Schären. Diese zumeist sehr kleinen Inseln sind teilweise unbewohnt. Ebenfalls sehenswert sind die aus Schären bestehenden Inselgruppen in der nördlichen Ostsee im Süden Schwedens.
Auch Russland besitzt mit der historisch wichtigen Insel Kotlin oder auch Kronstadt genannt eine bedeutende Ostseeinsel. Direkt vor Sankt Petersburg gelegen, befindet sich auf der Insel die Festungsstadt Kronland, welche im Jahre 1990 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde.
Das Land Litauen wiederum hat keine Inseln direkt in der Ostsee, dafür aber im Kurischen Haff. Vor Estland gelegen befindet sich die größte Ostseeinsel des Baltikums, Saaremaa. Auf dieser eher flachen Insel leben circa 36.000 Einwohner. Imposant und Anziehungspunkt für viele Touristen ist auf dieser Insel der 52 Meter hohe Leuchtturm nahe dem Dorf Sääre. Diese Insel liegt in einer kühlgemäßigten Klimazone; die Sommer und auch die Winter sind relativ mild, jedoch häufig recht stürmisch. In den Herbst- und Wintermonaten muß man zudem mit starken Niederschlägen rechnen.
Bedingt durch dieses Klima ist die hier vorherrschende Flora und Fauna ungewöhnlich artenreich: Orchideen verschiedenster Arten, eine beeindruckende Vogelwelt sowie Robben in freier Wildbahn sind nur einige Beispiele der hier befindlichen Tier- und Pflanzenwelt.
Zum Staat Polen gehört die Insel Usedom; Polen teilt sich diese mit Deutschland. Hier findet der Urlauber zauberhafte Seebäder, die sich hervorragend für einen Kururlaub eignen. Doch auch das Freizeitangebot kommt auf Usedom nicht zu kurz: Meerwasserbäder findet man hier ebenso wie eine beeindruckende Schmetterlingsfarm. Die Campingplätze und Ferienwohnungen der Inseln ziehen vor allem in den Sommermonaten zahlreiche Touristen an.
An durchschnittlich 1.900 Stunden scheint hier im Jahr die Sonne. Im Inneren der Insel findet man reizvolle Hügellandschaften, Wälder und Binnenseen. Die Nachbarinsel Wollin ist bekannt für ihre Seebäder und schönen Ostseestrände; ein Touristenhighlight ist der Wolliner Nationalpark. Hier kann man die anderswo schon ausgestorbenen seltenen Wisente in freier Wildbahn beobachten. Im Stettiner Haff befinden sich eine Reihe weiterer kleiner Inseln.
Schlusswort: Ganz egal, wohin die Reise auch gehen mag, jede Ostseeinsel hat ihre eigenen und speziellen Reize und ist deshalb immer einen Besuch oder längeren Aufenthalt wert.